Ausgabe für Violine solo
Der
vornehmlich in Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts gepflegte
musikalische Salon, welche einen reichen Kranz poetisch überhöhter
Genreliteratur im Gefolge hatte, bediente damit nicht nur die Wünsche
der kunstbeflissenden Bourgeoisie nach musikalischer Untermalung,
sondern schuf damit eine Gattung von breit gefächerten Ausdrucksformen,
welche die Strenge der tradierten zyklischen Kompositionsschemata
»vergaß«. Es entstanden in Fülle Tonmalereien und Fantasien von
bezaubernder Eleganz. Zu den bewunderten Meistern dieser Epoche zählte
Benjamin Godard, dessen Werk, bis heute an den Rand der rezipierten
Literatur gedrängt, in Teilen eine Renaissance erleben sollte. Neben der
Vielzahl reiner Klavierstücke sowie 24 vorzüglichen Klavieretüden, die
weit über ihren Lernzweck hinausragen, bereicherte Godard auch die
Soloviolin-Literatur mit zwei spielfreudigen Sonaten: die erste erschien
1877 bei Durand in Paris als Op. 20, die zweite findet sich im Konvolut
der »Oeuvres posthumes«, 1894/5 verlegt Choudens in Paris. Diese
Originaldrucke sind Quelle dieser Ausgabe.
Komponist: Benjamin Godard.
Verlag: Amadeus BP1881.