Ausgabe für Streichsextett (2 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli). Schwierigkeitsgrad: schwer.
Ausgelassene
Heiterkeit und tiefster Ernst prägen das Schaffen von Iván Eröd und
spiegeln somit musikalisch zwei markante Wesenszüge des Komponisten.
Ziehen sich diese charakterlichen Eigenschaften parallel durch das
Gesamtwerk, so lassen sich in der Verwendung der technischen Mittel
klarere zeitliche Abgrenzungen ziehen. In den Jugendwerken der
ungarischen Phase insbesondere von Bartók, Kodály und der ungarischen
Volksmusik geprägt, beschäftigte sich Eröd bereits unmittelbar vor
seiner Emigration und in der Folge insbesondere während des Unterrichts
bei Karl Schiske an der Wiener Musikakademie wie viele seiner
Generationskollegen mit der Dodekaphonie der 2. Wiener Schule und deren
Weiterentwicklungen in der Serialität.
Die Erfahrungen der
Musizierpraxis als Korrepetitor, Ensemblemitglied und Liedbegleiter
Anfang der 60er-Jahre ließen Eröd auch in den kompositorischen Mitteln
einen sich Musikern und Publikum unmittelbarer erschließenden Weg
wählen. Mit der 1. Violinsonate Op. 14 (1969/70) kehrte Eröd schließlich
völlig zu neuer Tonalität bzw. tonaler Zentrierung zurück und zielt
seither auf eine durchaus anspruchsvolle, aber auch für eine breitere
Zuhörerschaft verständliche Tonsprache.
Fern der Idee der
Programmmusik enthalten viele Werke Bezüge zu unmittelbarem
biographischen Erleben oder zeithistorischen Ereignissen, so weist das
2. Streichsextett Op. 68 (1996) auf die innige Nähe zu seiner Frau und
seinen Kindern hin.
Der Stimmensatz zu diesem Werk ist unter Art. Nr. 971738 erhältlich.
Komponist: Iván Eröd.
Ausgabe: Partitur.
Verlag: Doblinger Musikverlag DOBL06270PA.