Musikbuch (Hardcover) mit 176 Seiten, herausgegeben von Frank Harders-Wuthenow und Elisabeth Hufnagel.
»Die Geige, die ich halte, ist mein Schutzschild geworden...«
Simon
Laks (1901-1983), ein polnischer, seit 1926 in Frankreich lebender
Komponist jüdischer Abstammung, überlebte Auschwitz zunächst als
Mitglied, dann als Leiter des Männerorchesters in Birkenau.
Seine
ergreifenden Erinnerungen erschienen erstmals 1948, dann 1979 in
überarbeiteter Fassung. Laks' Buch, das nüchternen Tatsachenbericht mit
philosophischer Reflektion vereint, gehört nicht nur zu den wichtigsten
Werken über die Rolle der Musik in der Vernichtungsmaschinerie der
musikliebenden Nationalsozialisten, als bewegende Studie über das
Verhalten von Menschen in Extremsituationen findet es seine Leserschaft
weit über die Grenzen des Fachpublikums hinaus. Die seit längerem
vergriffene deutsche Übersetzung von 1998 wird mit dieser durchgesehenen
und erweiterten Neuausgabe wieder zugänglich gemacht. Nachworte seines
Sohnes, des Philosophen André Laks, und des Musikwissenschaftlers Frank
Harders-Wuthenow würdigen Laks nicht nur als einen bedeutenden
Zeitzeugen, sondern auch als einen wunderbaren Musiker, dessen uvre
zunehmend Beachtung im internationalen Musikleben findet. Eine
Begleit-CD mit Neuaufnahmen aus den letzten Jahren und Produktionen aus
dem Archiv des Polnischen Rundfunks geben Einblick in das Schaffen eines
brillanten, der École de Paris nahestehenden Komponisten, in dessen
Werk französischer Esprit mit slawischer Innerlichkeit zu einem
originellen und universellen Personalstil verschmelzen und dem mit
seiner einzigen Oper L'Hirondelle inattendue (»Die unerwartete
Schwalbe«) das Unmögliche gelang, nach Auschwitz eine heitere Oper zu
komponieren, ein Hymnus auf die Unsterblichkeit der Musik.
Verlag: Bote & Bock BB2289