Ausgabe für Violine und Klavier, Violoncello ad lib., Partitur und 2 Einzelstimmen Violine und Violoncello.
Die
Sächsische Landesbibliothek in Dresden bewahrt ein Manuskript »Sonate /
a Violino, o Flauto solo, e Basso / dedicate / All' Altezza Reale / del
Serenissimo Principe Elettorale / di Sassonia / da Francesco Maria
Veracini / Fiorentino / Venezia, 26. Guglio 1716«, das die Erinnerung an
einen bedeutsamen Abschnitt deutsch-italienischer Musikbeziehungen
wachruft. Im Widmungsjahre reiste der sächsische Kurprinz (nach der
Thronbesteigung Friedrich August II., als König von Polen August III.)
nach Italien. Tief beeindruckt insbesondere von der venezianischen
Musikp?ege wollte er sogleich eine ganze Reihe bedeutender Sänger und
Musiker für den Dresdener Hof verpflichten. Der erhaltene Schriftverkehr
mit dem Vater August dem Starken zeigt, mit welcher Hartnäckigkeit er
es verstand, der Staatskasse jeden einzelnen Vertrag abzuringen. Der
Kurfürst gab zunächst die Erlaubnis, »une chaspelle de voies entierre«
zu verpflichten, »qui peusse servier a losperras et pour leglisse«,
verweigert aber »un combossiteur« und »des virtuossi dinstrimmen . . .
eigens un orkestre comples«. Schließlich wird neben anderen Kräften
trotzdem Veracini verpflichtet und zwar als Compositore di Camera, da
die beiden Konzertmeisterstellen mit Volumier und Pisendel ausgezeichnet
besetzt waren.
Um diese Zeit war der 1690 in Florenz geborene
Veracini bereits eine internationale Berühmtheit: 1711 war er bei den
Krönungsfeierlichkeiten Karl VI. in Frankfurt mit einem eigenen
Violinkonzert aufgetreten und 1714 hatte er als Solist in den
Zwischenaktmusiken an der italienischen Oper in London gewirkt. 1716
muss er sich, wie aus der bekannten Begegnung mit Tartini hervorgeht,
bereits auf der Höhe seines Virtuosentums befunden haben. Die 12 Sonaten
für Violine oder Flauto (Blockflöte), die keine Opuszahl tragen erst
die 12 Violinsonaten 1721 erschienen als Op. 1 waren wohl geeignet,
Veracini als Komponisten vorzustellen. In der Widmung sagt uns der
»Umilissimo Servitore«, dass er sie mit Erfolg vor dem Kurprinzen
gespielt hat (
che Ella hà si gegenerosamente onorate di una benigna
attenzione, e di tutti i contrassegni dun pieno gradimento).
Veracini
ist übrigens nicht lange in Dresden geblieben, 1713 war er in Prag,
später abwechselnd in England und Italien tätig. 1768 ist er hochbetagt
in seiner Heimatstadt gestorben.
Diese Noten sind Bestandteil der Literaturliste für Streichinstrumente des Jugend MusiziertWettbewerbes.
Kategorie: Violine und Tasteninstrument (bzw. B. c.)
Epoche: b
Schwierigkeitsgrad: 3
Komponist: Francesco Maria
Veracini.
Edition Peters EP4965A.