Streichquartett, Urtextausgabe.
So erfolgreich Antonín Dvoráks Aufenthalt
in Amerika (1892–95) auch war, so sehr litt der Komponist unter
Heimweh. Das As-Dur-Streichquartett hatte er zwar noch in New York
begonnen, setzte die Niederschrift aber erst nach seiner Rückkehr nach
Böhmen im Dezember 1895 fort. Vom Einfluss indianischer oder
afroamerikanischer Musik ist in diesem letzten Kammermusikwerk aus
seiner Feder nichts mehr zu spüren, auffallend ist eher die Fülle an
kantablen Themen und Motiven und deren überaus kunstvolle und
kontrastreiche Verarbeitung. Es scheint, als sei die Erleichterung über
das Wiedersehen mit seinen Kindern und Freunden direkt in das Werk
eingeflossen. Dvorák selbst äußerte während der Komposition in einem
Brief: „Der Herrgott hat uns diesen glücklichen Augenblick vergönnt, und
darum fühlen wir uns alle so unaussprechlich glücklich.“ Diese
Henle-Ausgabe ist die erste Urtextedition des Quartetts seit 1955.
Verlag: G. Henle HN1352.